März 2022 (Bergsträsser Anzeigen Zeitung) GOSPELCHOR DES GV GERMANIA STELLT SICH VOR: Monika Mohr-Waldschmitt im Interview
VON CHRISTINA RINK
Hemsbach. 1889 wurde der Gospelchor Hemsbach als reiner Arbeiter-Männerchor mit 25 Sängern gegründet. Heute umfasst der Gospelchor der Germania mehr als 50 Sängerinnen. Dazu gehört die Chorleiterin Peny Bauer und die Pianistin Renny Löffler, Der Chor verfügt über ein vielfältiges Repertoire aus klassischen Melodien sowie Rock, Pop, Schlager und Ausflügen in den Swing. Aber auch die Welt der Musicals kommt bei Veranstaltungen nicht zu kurz. Im Interview mit der BAZ spricht die zweite Vorsitzende und Pressewartin des Gospelchors Monika Mohr-Waldschmidt mit welchen Projekten sie gut durch die Pandemie gekommen sind und wie sich die Gruppe auf einen Auftritt vorbereitet.
Frau Mohr-Waldschmidt, viele Gesangsvereine sorgen sich auch aufgrund ihrer wenigen Mitglieder um die Zukunft. Ihre Gruppe hingegen wächst stetig und durfte auch in der Pandemiezeit vier neue Mitglieder begrüßen. Haben Sie ein Erfolgsrezept?
Monika Mohr-Waldschmidt: Ein bestimmtes Erfolgsrezept haben wir nicht, eher eine Reihe an Besonderheiten. Während der Corona-Pandemie blieb der Chor, tratz fehlender Live-Präsenz, durch die sozialen Medien und im persönlichen Austausch mit den Sängerinnen und unseren „Fans“ im steten Kontakt. Den meisten Zulauf von Neusängerinnen erhalten wir erfahrungsgemäß tatsächlich nach den Konzerten. Außerdem hat sich im Laufe der Jahre unser Repertoire deutlich verändert, wurde jünger, dynamischer und zeitgemäßer. Dies gepaart mit den klassischen Gospels wird sehr positiv aufgenommen, auch von neuen Sängerinnen, wie uns mehrfach bestätigt wurde.
Worin unterscheidet sich ein Gospelchor von einem „normalen“ Chor?
Mohr-Waldschmidt: Wir sind eher ein Pop- und Gospelchor. Und das ist auch gut so. Durch die Vielfalt unserer Stücke treffen wir die Geschmäcker vieler. So findet man unter unserem Publikum ein Potpourri verschiedener Menschen. Und unsere Chorleiterin Peny Bauer hat ein goldenes Händchen bei der Auswahl unserer Lieder. Sie ist offen für jede Art der Musik. Dies gepaart mit der Neugier und die Lust der Chorfrauen neues Terrain zu betreten, sich gesanglichen Herausforderungen zu stellen, macht sicherlich auch das Besondere unseres Chors aus. Zu guter Letzt hat der Chor auch noch das besondere Glück mit Renny Löffler eine überaus talentierte und experimentierfreudige Pianistin an seiner Seite zu haben. Einfach eine bestens zusammengewachsene Gemeinschaft.
Sie sind nicht nur auf Facebook und Instagram, sondern auch auf YouTube vertreten. Wie wichtig ist Ihnen diese Medienpräsenz?
Mohr-Waldschmidt: Die Präsenz im Internet gibt uns heute viel mehr Möglichkeiten sichtbar zu sein und zu bleiben als in früheren Jahren. Wir nutzen diese Art des Kontakts sehr gerne und werden auch regelmäßig mit unterstützendem und positivem Feedback belohnt.
Durch welche besonderen Projekte haben Sie Ihre Sängerinnen in der Corona-Zeit bei Laune gehalten?
Mohr-Waldschmidt: Wir haben und hatten eine sehr aktive Coronawerkstatt. So gab es in der Weihnachtszeit in beiden Jahren einen musikalischen Adventskalender zu entdecken. Es wurde sich zum Onlinesingen und letztes Jahr zum Aschermittwoch ebenfalls online getroffen. Einige der Sängerinnen haben sich daran versucht, jede für sich, in ihrer Stimmlage, ein Elvisstück und einen Gospel einzusingen, um die einzelnen Beiträge dann zu einem Gesamtwerk zusammenzusetzen, vereint zu einem Song für alle.
Wie bereiten Sie sich auf einen Auftritt vor? Gibt es besondere Rituale?
Mohr-Waldschmidt: Vor dem Auftritt ist nach dem Auftritt. Unsere Chorproben sind intensiv und Frau Bauer Perfektionistin in positiver Weise. Vor jedem Auftritt wünscht sich der Chor alles Gute und dann kann es auch schon losgehen. Während der Pausen eines Konzerts wird viel gelacht und gealbert, auch um Spannung abzubauen, um dann umso konzentrierter auf die Bühne zurückzukehren.
Was wünschen Sie sich für Ihre Gruppe für die Zukunft?
Mohr-Waldschmidt: Der größte Wunsch ist es natürlich bald wieder gemeinsam zu proben und unsere Auftritte zu zelebrieren. Alle sind mittlerweile schon demoralisiert von der bestehenden Pandemie und wünschen nichts sehnlichster als wieder zu singen. Unser Jubiläumskonzert von Chorleiterin und Pianistin wäre 2020 gewesen, es wird Zeit das wir dieses wunderbare Event nachholen. Darauf hoffen wir!
Mehr Infos gibt die zweite Vorsitzende Monika Mohr-Waldschmidt per E-Mail unter kontakt@gospelchorhemsbach.de Der Gospelchor ist auch im Internet unter www.gospelchorhemsbach.de vertreten. Neue Sängerinnen sind herzlich willkommen.
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Christina Rink crink@haas-publishing.de
Powerfrauen: Die Sängerinnen waren auch bei der Nacht der offenen Kirche in Heppenheim vertreten. BILD: MOHR-WALDSCHMIDT